Was auf den ersten Blick wie ein Stück Metall in der Haut aussieht, kann in Wirklichkeit so viel mehr sein: Ein Symbol. Ein Statement. Ein Akt der Selbstermächtigung.
Piercings sind längst mehr als nur Mode. Für viele Menschen – insbesondere junge Frauen, queere Personen, trans und nicht-binäre Menschen – sind sie Ausdruck von Individualität, Selbstbestimmung und Zugehörigkeit. Sie markieren Übergänge, erzählen Geschichten und können ein kraftvoller Schritt sein, sich den eigenen Körper zurückzuerobern.
Hinweis: Bei diesem Beitrag handelt es sich nicht um eine fachmedizinische Beratung. Wir können Ihnen keine Heilversprechen vermitteln. Bitte konsultieren Sie bei gesundheitlichen Fragen Ihren Arzt!
Warum Piercings empowern können
Der eigene Körper ist oft das erste Terrain, auf dem Machtverhältnisse sichtbar werden: gesellschaftliche Erwartungen, Schönheitsideale, Rollenbilder. Wer entscheidet eigentlich, was „schön“, „weiblich“, „seriös“ oder „normal“ ist?
Piercings sind ein Weg, diese Zuschreibungen zu durchbrechen – selbstbewusst, sichtbar, manchmal auch leise und persönlich. Für viele bedeutet das:
„Ich entscheide, wie ich aussehen will. Ich entscheide, was zu mir gehört.“
Und das ist eine zutiefst empowernde Haltung. Besonders in einer Welt, in der Körper oft bewertet, verglichen oder reguliert werden.
Körpergestaltung als Selbstbestimmung
Für manche ist ein Piercing einfach nur Schmuck – für andere kann es eine Form der Selbstheilung sein. Eine Grenzerfahrung. Oder ein Ritual.
Das gilt zum Beispiel für:
- Menschen, die sich nach traumatischen Erfahrungen ihren Körper symbolisch „zurückholen“
- Personen, die sich über ihren Körper bewusst von Geschlechterrollen distanzieren oder ihre Identität ausdrücken
- Jugendliche, die sich mit einem ersten Piercing von Kindheit und elterlicher Kontrolle abgrenzen
- Ein Nasenring, ein Helix-Piercing oder ein gedehntes Ohrläppchen kann also weit mehr bedeuten als bloße Ästhetik.
Die Geschichte hinter dem Schmuck
Oft sind Piercings mit persönlichen Geschichten verknüpft:
„Mein erstes Piercing nach dem Abi – weil ich endlich selbst entscheiden konnte.“
„Ich wollte sichtbar queer sein – mein Septum war mein erstes Zeichen nach außen.“
„Ich hatte lange mit meinem Körper gehadert. Dieses Piercing hat mir geholfen, Frieden zu schließen.“
Nicht immer müssen diese Bedeutungen laut ausgesprochen werden. Manchmal reicht es, sie zu spüren – bei jedem Blick in den Spiegel, bei jeder Berührung. Lesetipp: Tattoos und Piercings: Pro und Contra Erörterung
Piercings und gesellschaftliche Sichtbarkeit
So individuell ein Piercing sein mag, es wirkt immer auch öffentlich. Wer sich sichtbaren Körperschmuck zulegt, erlebt oft Reaktionen: neugierige Blicke, Komplimente, aber auch Vorurteile.
Denn auch wenn Piercings in der Mitte der Gesellschaft angekommen sind, sind sie noch immer nicht überall akzeptiert – sei es im Berufsleben, im familiären Umfeld oder im öffentlichen Raum.
Gerade deshalb ist es so wichtig, den individuellen und politischen Wert von Piercings nicht zu unterschätzen. Sie sind ein Ausdruck von Selbstbestimmung – auch gegenüber Strukturen, die diese infrage stellen.
Und was, wenn sich der Geschmack ändert?
Selbstbestimmung bedeutet auch: Entscheidungen dürfen sich verändern. Manches Piercing ist eine Momentaufnahme, andere begleiten ein Leben lang. Manche werden bewusst entfernt – und auch das ist okay.
Denn auch das gehört dazu: Den eigenen Körper nicht als starres Objekt, sondern als wandelbares Zuhause zu begreifen. Ein Piercing kann also genauso gut eine Erinnerung an eine vergangene Phase wie ein Zeichen der Gegenwart sein.
Für alle, die ihren Weg gehen wollen
Wer sich für ein Piercing entscheidet – egal ob das erste oder das fünfte –, sollte auf Qualität achten. Besonders bei Ersteinsatz-Schmuck ist es wichtig, auf hautfreundliche Materialien wie Titan, PTFE oder Chirurgenstahl zu setzen.
Eine große Auswahl an hochwertigem, verträglichem und stilvollem Körperschmuck findest du im
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Fazit: Mehr als nur ein Schmuckstück
Ein Piercing ist oft viel mehr als ein Accessoire. Es kann ein Zeichen von Rebellion sein, ein Akt der Selbstliebe oder ein Schritt in Richtung Heilung. Es kann verbinden, befreien, bestärken.
Und vor allem:
Es gehört niemandem außer dir selbst.
Weiterführende Literatur