Erwachsen werden heißt Entscheidungen treffen – aber wie eigentlich?

Frau nachdenklich Laptop Erwachsen werden heißt Entscheidungen treffen – aber wie eigentlich

Jugendliche und junge Erwachsene stehen regelmäßig vor wichtigen Entscheidungen – vom ersten eigenen Handyvertrag bis zur Lehre oder Ausbildung. Damit einher geht die Frage: Wie trifft man solche Entscheidungen wohlüberlegt und ohne Bereuen?

 

 

Warum Entscheidungen mit 15 anders fallen als mit 25

 

Der Teil unseres Gehirns, der Impulse kontrolliert, reift erst langsam heran – wirklich ausgeprägt ist er meist erst mit Mitte bis Ende 20. Auf der anderen Seite feuern emotionale Zentren bereits auf Hochtouren, das erzeugt Entscheidungen mit wenig reflektierter Kontrolle. Die Folge: Teenager entscheiden oft spontan und stärker im Bauch als im Kopf, besonders unter Gleichaltrigen.

 

Was Studien dir verraten: Metakognition ist dein Freund

 

Kann ich gut Entscheidungen treffen? Forscher messen das anhand von Kriterien wie Prioritäten setzen, Konsequenzen abwägen und spontan eher verzichten. Erstaunlich: Schon mit 15 erkennen viele junge Menschen Risiken und bewerten diese, wenn auch weniger differenziert als Erwachsene. Ein Programm zur Selbstakzeptanz beispielsweise zeigte signifikante Verbesserung in der Entscheidungsfähigkeit bei 90 Jugendlichen.

Merksatz: Wenn du dich selbst besser einschätzt, fällst du klarere Entscheidungen.

 

So entwickelst du deinen Entscheidungs-Muskel

 

Probier mal diese Taktiken – konkret, getestet und wirksam:

  • Optionen sammeln: Mach dir eine Liste mit 3–5 Varianten – nicht nur „ja/nein“, auch Zwischenwege zählen.
  • Risikoscan: Frag dich: Was passiert, wenn’s schiefgeht? Und: Was hast du davon, wenn’s klappt?
  • Lernjournal: Schreib auf, warum du dich so entschieden hast – was lief gut, was nicht? Das schärft dein Gespür.

Studien zeigen, dass Jugendliche, die ihren Entscheidungsstil reflektieren, einen zuverlässig rationaleren Entscheidungsansatz (“rational style”) entwickeln.

 

Wenn Wahlfreiheit zur Last wird – so bleibst du handlungsfähig

 

Manchmal bedeutet Erwachsenwerden auch, den richtigen Zeitpunkt zu erkennen. Etwa beim Thema Mobilität. Jeder Mensch braucht irgendwann ein eigenes Transportmittel – etwa wenn Schule, Arbeit und Freizeit weit auseinanderliegen. Hier steckt in jeder Entscheidungsfrage ein „richtiger Moment“.

Wenn du Fahrlehrer werden möchtest, lernst du selbst die vielfältigen Facetten der Mobilität kennen und kannst anderen – besonders jungen Menschen – mehr Freiheit ermöglichen. Die Ausbildung ist ein solcher Schritt: Erst prüfst du dich selbst im Umgang, dann gibst du Impulse weiter, ganz konkret und lebensnah.

 

Ausprobieren, überprüfen, anpassen

 

Entscheiden heißt manchmal „riskieren – lernen – neu justieren“. Die Forschung mahnt: Wer impulsiv wählt, erlebt öfter negative Folgen. Diese beschädigen das Selbstbewusstsein und haben teils ernste Konsequenzen.

Ein guter Rat, um das zu verhindern: Triff kleine Entscheidungen bewusst – etwa über Ernährung, Schlaf oder Freizeitgestaltung – und beobachte dein Verhalten. So baust du deine Fähigkeit aus, auch größere Entscheidungen gelassener anzugehen. Spannend: Schluss machen ja oder nein: Tipps zur Entscheidung

 

Auf einen Blick

 

  • Dein Gehirn reift noch, also kalkulierte Impulse einplanen
  • Selbsterkenntnis und Metakognition fördern klare Entscheidungen
  • Methoden wie Risiko-Check oder Journaling stabilisieren deinen Entscheidungsstil
  • Manchmal ist der Machtbereich so groß, dass eine Ausbildung erste große Weichen stellt
  • Lernen aus kleinen Schritten ebnet den Weg für größere

So wächst langsam ein inneres Steuerungsrad – und mit ihm das Lebensgefühl, selbstbestimmt zu handeln – Schritt für Schritt Richtung Erwachsenenleben. Unverzichtbar ist zudem, eine positive Haltung gegenüber Entscheidungen einzunehmen.

Versuche, sie als Chance und Herausforderung anzusehen und nicht als Bedrohung oder Last. So findest du leichter Freude am Entscheiden und gestaltest deinen Lebensweg kreativ, individuell und zielgerichtet.

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